Landeanflug bei Swissboogie
Wie landet man mit dem Fallschirm bei Swissboogie?
Wenn ein Fallschirmspringer an einer neuen Dropzone ankommt, muss er sich jedes Mal nach der Volte und der Landezone erkundigen. In der Tat wird jeder Fallschirmsprungplatz seine eigenen Besonderheiten & Regeln haben. Zunächst einmal gibt die Topografie Hindernisse an wie zum Beispiel: Gebäude, Hangar oder natürliche Hindernisse wie Bäume sind ebenfalls eine Beschränkung für die Landung. Auch das Wetter macht, die Sache zusätzlich komplex.
Allein an diesen wenigen, nicht erschöpfenden Beispielen können wir bereits erkennen, dass bei der Gestaltung von Landevolten mehrere externe Faktoren ins Spiel kommen, die für jeden Sprungplatz unterschiedlich sind.
Hier wollen wir anhand unserer Landezone ein konkretes Beispiel zeigen. Bevor Sie jedoch den Rest lesen, empfehlen wir Ihnen dringend, den Blog " Landevolte " zu lesen, der erklärt, wie eine Landevolte im Allgemeinen aufgebaut ist. In der Tat wird es das Verständnis der folgenden Erklärungen erleichtern.
Das Seeland
Unser Flugplatz befindet sich im Seeland, zwischen Biel und Lyss, in der Gemeinde Kappelen. Im Vergleich zur übrigen Topografie der Schweiz ist es eine eher flache Region. In der Nähe gibt es weder hohe Berge noch grosse Hänge. Darüber hinaus ist diese Region mit Feldern übersät und nur wenige Gebäude befinden sich in der Nähe. Das ist ideal, weil unser Flugplatz dadurch eine Vielzahl von Ausweichzonen erhält. Wenn ein Fallschirmspringer aus irgendeinem Grund ausserhalb des Flugplatzes landet, bitten wir ihn natürlich darum, dass er oder sie auf Feldern und Privatbesitz achtet.
Der Flugplatz Biel/Bienne-Kappelen
Der Flugplatz ist auf der Achse 23-05 ausgerichtet, liegt also fast in West-Ost-Richtung.
Auf unseren Flugplatz befindet sich ein kleiner Weg, der die Start- und Landebahn überquert, Hangars des Flugplatzes, einige Bauernhöfe und etwa zehn Bäume. Man kann den Flugplatz in 2 teilen (schwarze Linie auf dem Bild). Auf der linken Seite «der freie Teil» und auf der rechten Seite der «Verkehr» Teil. In der Tat wird die rechte Seite so genannt, denn der grösste Teil des Bodenverkehrs von Flugzeugen da stattfindet, weil dort die Hangars sind. Auf der anderen Seite gibt es nur Feldern und den Weg. Diesen Weg ist für den Verkehr gesperrt also ist keine Gefahr!
Die beiden Landevolte
Bei uns werden die beiden Volten immer mit Linke Drehungen ausgeführt, d.h. die Drehung zwischen dem Downwind und der Base und dann zwischen der Base und dem Final werden auf der linken Seite ausgeführt. Dies wird so ausgeführt damit wir die gleiche Richtung und Logik wie die Flugzeuglandevolten haben.
Die rote Volte ist ein Standard U-förmiger Landevolte. Sie wird verwendet, wenn der Wind aus Osten kommt. Sie enthält:
- Ein Abbauraum auf der Höhe des runden Hangars
- Ein Downwind entlang der Hauptstrasse
- Die Base, die ungefähr zwischen dem Ende der Start- und Landebahn und den 2 Dritteln der orangen Zone liegt.
- Ein Finale in der grünen Zone
Die blaue Volte ist eine spezielle "q"-förmige Volte. Sie wird verwendet, wenn der Wind aus Westen kommt. Die Base ist etwas speziell, weil der Fallschirmspringer einen Hin- und Rückflug machen muss. Tatsächlich muss er noch 2 weitere 90°-Drehungen ausführen, um wieder in die grüne Zone zu gelangen. Natürlich gibt es aus Sicherheitsgründen auch die Möglichkeit, eine normale "U"-förmige Kurve zu machen, um in der orangefarbenen Ausweichzone zu landen. Man befindet sich nun in der blaue Landevolte:
- Einen Abbauraum am Ende der Landebahn, im Norden versetzt
- Ein Downwind entlang der Landebahn
- Eine Base auf der Höhe des Sandkreis, die eine Hin- und Rückfahrt erfordert
- Ein Final in der grünen Zone
Die verschiedenen Landezonen
Grüne Zone:
Dieser Bereich ist der Hauptlandeplatz. Er befindet sich zwischen der orangen Zone und der Start- und Landebahn, auf dem Taxiway der Flugzeuge. Deshalb wird, sobald die Fallschirmspringer den Fallschirm in der Luft aufgemacht haben, ein Blinklicht am Swissboogie-Hangar eingeschaltet, um die Piloten davor zu warnen, den Taxiway nicht zu benutzen. Somit haben die Fallschirmspringer ein freies Landefeld, ohne dass ein Flugzeug in der Quere kommen kann.
Oranger Bereich:
Diese Zone ist das Ausweich-Gebiet. Es befindet sich zwischen der Hauptstrasse und der Grüne Zone. Sein Hauptzweck besteht darin, im Falle eines Ausweichmanövers oder aus Sicherheitsgründen als Alternative zu dienen.
Zum Beispiel sind 4 Fallschirme auf gleicher Höhe und alle wollen in die grüne Zone landen. Der fünfte Sprunger beschliesst, dass es aus Sicherheitsgründen nicht genug Platz gibt, um auch dort zu landen, somit landet er in der Orange Zone.
Roter Bereich:
Diese Zone ist reserviert für das Swissboogie-Staff (Tandems, Instruktoren, Kameramann, usw.…) oder für beschleunigte Landungen (SWOOP).
Gelber Bereich "RUNWAY":
Die gelbe Zone ist die Start- und Landebahn der Flugzeuge. Auf dieser Landebahn sollten keine Fallschirmspringer landen. Ausserdem sollte kein Fallschirmspringer unter 500 m/Grund die Landebahn überqueren. Wenn sich unglücklicherweise ein Fallschirmspringer auf der anderen Seite auf 500m/Grund oder tiefer befindet, muss er auf die andere Seite seine Landevolte machen, was kein Problem darstellt, da der Platz auch da frei ist.
Unsere 2 Landevolten unterscheiden sich von denen anderer Flugplätze! Deshalb muss sich jeder Fallschirmspringer, der auf einem neuen Flugplatz geht, vor dem Einsteigen in das Flugzeug über die Landung informieren! Alle unsere Sprunglehrer beantworten gerne Ihre Fragen. Sie können sie auch unten in den Kommentaren angeben.
Wie Sie sehen können, kommen viele Faktoren ins Spiel, um einen korrekten und sicheren Landeanflug zu definieren. Aber wenn die Regeln richtig umgesetzt werden, dann ist die Sicherheit aller Nutzer des Flugplatzes gewährleistet, und dank dessen kann jeder den Himmel mit Freude und Vergnügen geniessen.
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